Back to photostream

Melk. Hl.Johannes Nepomuk, 1736 - Rokoko

Im westlichen Ortsteil der 3000-Seelen-Bezirkshauptstadt Melk an der Donau (ME) steht am Hauptplatz es Ortes dieser etwa 6m hohe monumentale Figurenbildstock des Hl.Johannes Nepomuk aus Sandstein. Er ruht in 212m SH auf einem dreistufigen Grundfundament auf dem ein polygoner hoher schmuckloser Sockel aufliegt. In der Mitte darauf ein nach untenhin ausschwingendes Postament in dessen vorderen Kartusche ein Relief des Brückensturzes Nepomuk eindrucksvoll dargestellt wird. Zu beiden Seiten des Postamentes je eine mit Akanthusblättern verzierte, eingerollte grosse Volute. Hinter den Voluten sind am Postament weitere Reliefs aus dem Leben des Hl. Nepomuks zu sehen: in der linken Kartusche die "Auffindung des Leichnams Nepomuk" in der rechten Kartusche die "Aufnahme Nepomuks in den Himmel". Am Postament eine polygone Deckplatte die unterhalb mehrfach gestuft ist. Auf der Deckplatte ein weiteres kleineres ausschwingendes Postament an dessen Vorderseite in einer Kartusche das Relief "Nepomuk nimmt der Königin die Beichte ab" zeigt. Auch auf diesem kleinen Postament sind an den beiden Seitenkartuschen weitere Relief zu erkennen. Links "Nepomuk auf Pilgerfahrt" und rechts "Die Marter des Nepomuk an der Geisselsäule". Zwischen den Kartuschen Blattfestone. Am kleinen Postament ein vorkragende Deckplatte die unterhalb gestuft ist. Auf dieser Deckplatte sitzen über den Voluten zwei geflügelte Engel, der eine hält in seiner Hand das Märtyrerpalmblatt in gold, der andere Engel ist in Schweigeposition mit dem Zeigefinger auf seinen Lippen, in der linken Hand hält er ein Buch. Auf dieser Deckplatte ein Figurensockel auf dem die lebensgrosse Figur des Hl.Nepomuk zu sehen ist. Er ist mit all seinen kirchlichen Attributen ausgestattet: er trägt einen bodenlangen geknöpften Talar, darüber ein reich verziertes Chorhemd. Um die Schulter trägt er eine Mozetta, ein kurzes Cape aus Hermelin. Hinter seinem Haupt ein goldener Sternenkranz mit fünf Sternen. Die Sterne symbolisieren das lateinische Wort TACUI - ich habe geschwiegen. In seiner linken Hand hält er sein Birett, eine schirmlose Kappe des Klerus. Mit der rechten Hand hält er ein Kruzifix gegen den Himmel, das er andächtig betrachtet. Stifter dieses künstlerisch wertvollen Monumentes war Abt Berthold Dietmayr 1736 der auch gegen den Willen seiner Mönchsbrüder Prandtauer das Stift Melk in seiner heutigen Darstellung ausführen liess. Der Schöpfer dieser Statue war der bekannte St.Pöltner Bildschnitzer und Steinmetz Peter Widerin der noch mehrere Statuen in der Stiftskirche ausführte. So ein Engel in Sandstein kostete damals etwa 30 Gulden, das ist heute ein Wert von etwa 600 Euro. Der Standort hier erklärt sich durch die Lage an dem hier einstmals offen durch den Markt Melk fliessenden Weierbach der seit 1861 verrohrt unterhalb des Hauptplatzes fliesst. Wenn man mehr über das Benediktiner-Stift Melk wissen möchte ist im Anschluss das Album "Melk" sehr informativ. Bekannte Restaurierungsjahre sind: 1984, 1997, 2014

 

Standort: GPS 48.227085, 15.329902

Denkmalschutz OID 80144 nach Bescheid

1,493 views
17 faves
14 comments
Uploaded on July 11, 2021
Taken on July 10, 2021