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St.Andrä, Maria Immaculata-Säule, 1710 - Barock

Im nördlichen Ortsbereich der 630-Seelen-Gemeinde St. Andrä an der Traisen (GM Herzogenburg, PL) steht vor der barocken Stiftskirche "Hl.Andreas" diese etwa 7,5m hohe barocke Maria Immaculata-Säule aus Zogelsdorfer Sandstein. Die ruht in 218m SH am Marienplatz vor dem Augustiner-Chorherren-Stift auf einem weiten Grundfundament in dessen Mitte ein weites quaderförmiges Postament aufliegt mit rechteckigen mit Kartuschen versehenen Risalite an seinen vier Ecken. An der Vorderseite des Postamentes in einer grossen viereckigen Kartusche ein Relief mit dem Motiv "Maria Verkündigung". Es zeigt die knienden Maria vor dem Erzengel Gabriel der sie mit den Worten "AVE MARIA PLENA" begrüsst. In der rechten grossen Kartusche ein stark abgewittertes Relief "Geburt Christi". Sie zeigt Maria vor dem Jesuskind von Engeln umringt. Darin die Bibelsprüche: "MULIER AMICTA SOLE" und "NON HABENS ALIQUAM PARTEM TENEBRARUM". In der linken grossen Kartusche das Relief "Maria Heimsuchung". Es zeigt Maria und Elisabeth, mit den Text: "BENEDICTA TUA". In der rückwärtigen grossen Kartusche die einst in goldenen Lettern gravierte Stifterinschrift: "DEO VNIET TRINO, MARIAE MAGNAE VIRGINI DEIPARAE, MAXIMAEHOMINVM PATRONAE SINE LABE ORIGINARIA CONCEPPTAE HVNC COLOSSVM SYMBOLICA ILLIBATAE CONCEPTIONIS NVBECVLA ELIANA CON SPICVVM ERECTO IN HYPOSTATICAM MATREM ANIMO CVRAVIT ERIGI AVGVSTINVS PRAELATVUS AD. S.ANDREAM. MDCCX". Kurz übersetzt: Probst Augustinus Erath liess diese mächtige Säule zur Ehre Mariens 1710 errichten. Am Postament eine vorkragende polygone Deckplatte mit ihrer typischen barocken Plattung unterhalb. Über den vier Postamentbreitseiten jeweils Engelsköpfe und Putti mit barocken Zierelementen und Vasen. Zentral am Postament ein hohes quaderförmiges Postament das an seiner Vorderseite eine viereckige Kartusche zeigt mit einem bischöflichen Allianzwappen des Augustiner Chorherren-Stiftes St.Andrä und des Probstes Augustinus Erath. Darunter: MDCCX (1710). In der linken Kartusche der Spruch: "EX SPINIS SINE SPINA". Die beiden restlichen Postamentseiten zeigen Akanthusblattornamente. Am Postament eine vorspringende Deckplatte auf der ein Säulensockel ruht. Darauf eine hohe mit einem Wolkenband umschlossene korinthische Säule. Im Wolkenband geflügelte Engelsköpfe. Auf der Säule ein korinthisches Kapitell mit Diagonalvolutten und Aktusblattreliefen. Am Kapitell ein schmales Wolkenpostament in dem der Erdball aufliegt. Darauf die die betende zum Himmel aufblickende Maria Immaculata mit einem Sternenkranz der einst aus zwölf Sternen bestand - heute nur mehr sieben. Maria steht auf dem Erdball und zertritt mit einem Fuss die Schlange die sich um den Erdball windet, ein Symbol des Bösen. Auf den vier Eckrisalite die lebensgrossen geflügelten Erzengel Michael, Gabriel, Raffael und Uriel. Sie stützen sich auf Schilde mit lateinischen Inschriften. Umgeben wird die Säule von einem viereckigen leicht in der Mitte einschwingenden Steinbalustrade auf deren Eckpylonen je eine von geflügelten Engelköpfen getragene Steinvase aufgerichtet ist. Um dieses Steingeviert noch vier mächtige Prellsteine die einst dreiseitig mit Ketten verbunden waren. Errichter und Stifter dieser Säule war Probst Augustinus Erath, Augustiner Chorherr aus dem davor stehenden Augustiner-Stift Hl.Andreas im Jahre 1710. Stiftungsgrund der Dank an Maria für die Befreiung Österreichs vor der Türkengefahr nach 1683.

 

Standort: GPS 48.298324, 15.717207

Denkmalschutz OID 73291 nach § 2a

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Uploaded on April 10, 2021
Taken on March 25, 2021