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Kleinweissenbach. Hubertus-Bildstock, 1832 - Biedermeier

Nordöstlich des 160-Seelen-Dorfes Kleinweissenbach (GM Grossgöttfritz, ZT) steht an der Landesstrasse 8262 nach Königsbach dieser etwa 2,6m hohe gemauerte klassizistsische Bildstock. Das Marterl wird örtlich "Gratzl-Kreuz" genannt. Er ruht in 718m SH im Ried "Langliss Feld" auf einem alten quadrartischen Grundfundament mit einem festen Sockel oberhalb auf dem der Bildstock aufgemauert ist. Er hat an seiner Vorderseite oberhalb eine Korbbogennische in deren Nische sich an der Rückwand eine Zeichnung mit dem Thema "Hubertus trifft den Hl.Hirsch" zu sehen ist. Es zeigt Hubertus der vor dem Hl.Hirsch kniet, an seiner Seite ein Jagdhund. Unterhalb ist folgendes Kurzgebet zu lesen: "ST.HUBERTUS SEI UNSER SCHILD, SCHÜTZE JÄGER, WALD UND WILD". Geschützt wird die Nische durch eine verglaste Holzrahmentüre. Unter der Nische ist in Kratzputzmanier ein schlankes hohes Kreuz eingraviert, zu beider Seiten das Stiftungsjahr 1832 und 1977 als Restaurierungsjahr. Die vordere Aussenkante des Bildstockes sind gefascht, die anderen drei Seiten glatt abgemauert. Geschützt wird das Marterl durch ein ziegelgedecktes Satteldach. Nach alten Unterlagen war der Bildstock ursprünglich an den Kanten gefast. Laut der Ortschronik von Grossgöttfritz hat die Errichtung dieses Marterl folgenden Grund: der Sohn des Gratzl-Müllers, Besitzer der grossen Gratzl-Mühle, die an einem eigenen Mühlbach des Purzelkamp stand, war bemüht mit seinem Pferdefuhrwerk Baumstämme auf der steilen Strasse zur Mühle zu transportieren. Als er an dieser Stelle ankam und beim Versuch durch Bremsen das Fuhrwerk zu verlangsamen wurde er dabei überrollt und getötet. An dieser Stelle stand früher ein altes Kreuz mit einem Hahn darauf, ein Wetterkreuz. Um Mitternacht hörten das Müller-Ehepaar einen Hahn krähen und merkten dass ihr Sohn noch nicht zu Haus angekommen war und begannen nach dem Sohn zu suchen. Bei diesem Hahn-Kreuz fanden sie ihren toten Sohn und errichteten 1832 an dieser Stelle dieses Marterl zum Gedenken an ihren hier verstorbenen Sohn. 1977 übernahm dann die Jägerschaft Kleinweissenbach dieses schon etwas verkommene Marterl und widmeten es ihren Patron, dem Hl.Hubertus. Die barocken bewohnten Gebäude dieser Gratzl-Mühle gibt es heute noch südöstlich von Kleinweissenbach

 

Standort: GPS 48.5117, 15.2253

kein Denkmalschutz

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Uploaded on April 10, 2020
Taken on April 8, 2020