Obritz. Schwedenkreuz, 1702 - Barock
Nördlich in der Kellertrifft der 550-Seelen-Gemeinde Obritz (GM Hadres, HL) steht bei den alten Kellerhäusern von Obritz, in einer Baumgruppe, dieser etwa 4,2m hohe barocke Tabernakelpfeiler aus Zogelsdorfer Sandstein. Er wird örtlich "Leutner-Kreuz" genannt. Er ruht in 196m SH im Ried "Fasangarten" in der Lindenallee auf einem quadratischen neuerrichteten Grundfundament auf dem sich der vierseitige leicht gefaste Pfeiler erhebt. Er hat unterhalb einen ehemals würfelförmigen Fussblock auf dem sich das gefaste Mittelstück des Pfeilers befindet. Die Fasung des Mittelstückes wird durch runde, getreppte Zungen oberhalb wie auch unterhalb begrenzt. Am Mittelstück ein würfelförmiges Schulterstück ohne jede Informationen. Am Schaft eine typische barocke vorspringende Kragenplatte. Sie ist unterhalb gewulstet und getreppt. Oberhalb ist sie vom Tabernakel weg dachartig abgeschrägt. Auf der Kragenplatte ein quaderförmiger Volltabernakel der an allen vier Seiten seichte mit Hohlkehle gerahmte Rundbogenfelder und Zwickel in den beiden oberen Ecken zeigt. In der vorderen Nische ein schönes Halbrelief einer Hl.Dreifaltigkeit vom Typus Karnabrunn. Es zeigt Gottvater mit Zepter am Wolkenthron sitzend, zu seiner Rechten sein Sohn Jesus Christus mit seinem Kreuz. Über den beiden Figuren in einer Wolke der Hl.Geist mit ausgebreiteten Flügeln. In der rechten Nische ein Relief des Hl.Wandels, die Hl.Familie. Es zeigt Maria und Josef wie sie den siebenjährigen Jesusknaben nach der Rückkehr aus Ägypten nach Jerusalem in den Tempel geleiten. In der linken Nische eine Kreuzigungsszene mit Jesus Christus am Kreuz. Unterhalb die Gottesmutter Maria und Johannes Ev. In der rückwärtigen Nische die Stiftungsinschrift: "MATHIES LEIDNER HAT DIS MACHEN LASEN. 17.02". Am Tabernakel ein baugleiche Dachplatte wie zuvor die Kragenplatte unterhalb. Auf der Dachplatte ein kurzes Pyramidendach das ansatzlos in ein Steinkreuz mit Kleeblattenden übergeht. In der Mitte des Kreuzes ist das griechische Christus-Monogramm eingraviert: IHS mit einem Kreuz am Buchstaben H. Unter dem Kreuz ein Relief des Herz Jesu. In den Kreuzenden je eine fünfblättrige Rosenblüte, ein Symbol der Auferstehung. Stifter dieses Bildstockes war das Ehepaar Mathias und Barbara Leutner im Jahre 1702. Stiftungsgrund war die Bitte an die Hl.Dreifaltigkeit um einen Kinderwunsch - das Ehepaar starb 1730 kinderlos. Ursprünglich stand der Pfeiler weiter südlich im Leutner-Feld an einer Kreuzung an der sich einst fünf Wege trafen. 2004 restaurierte der Dorferneuerungsverein Obritz den Pfeiler und liess ihn an seinen heutigen Standort, etwa 80m nördlicher, versetzen und hier neu einweihen. Die andere Version ist, dass es sich hier um ein Schwedenkreuz handelt. 1645 fielen aus dem benachtbarten Mähren die Schweden in Obritz ein und von damals 160 Häuser blieben nur noch 14 übrig. An die Not und Bedrohung in jener zeit erinnert dieses Schwedenkreuz.
Standort 2004: GPS 48.717171, 16.153895
Standort 1702: GPS 48.716526, 16.154095
Denkmalschutz OID 11961 nach § 2a
Obritz. Schwedenkreuz, 1702 - Barock
Nördlich in der Kellertrifft der 550-Seelen-Gemeinde Obritz (GM Hadres, HL) steht bei den alten Kellerhäusern von Obritz, in einer Baumgruppe, dieser etwa 4,2m hohe barocke Tabernakelpfeiler aus Zogelsdorfer Sandstein. Er wird örtlich "Leutner-Kreuz" genannt. Er ruht in 196m SH im Ried "Fasangarten" in der Lindenallee auf einem quadratischen neuerrichteten Grundfundament auf dem sich der vierseitige leicht gefaste Pfeiler erhebt. Er hat unterhalb einen ehemals würfelförmigen Fussblock auf dem sich das gefaste Mittelstück des Pfeilers befindet. Die Fasung des Mittelstückes wird durch runde, getreppte Zungen oberhalb wie auch unterhalb begrenzt. Am Mittelstück ein würfelförmiges Schulterstück ohne jede Informationen. Am Schaft eine typische barocke vorspringende Kragenplatte. Sie ist unterhalb gewulstet und getreppt. Oberhalb ist sie vom Tabernakel weg dachartig abgeschrägt. Auf der Kragenplatte ein quaderförmiger Volltabernakel der an allen vier Seiten seichte mit Hohlkehle gerahmte Rundbogenfelder und Zwickel in den beiden oberen Ecken zeigt. In der vorderen Nische ein schönes Halbrelief einer Hl.Dreifaltigkeit vom Typus Karnabrunn. Es zeigt Gottvater mit Zepter am Wolkenthron sitzend, zu seiner Rechten sein Sohn Jesus Christus mit seinem Kreuz. Über den beiden Figuren in einer Wolke der Hl.Geist mit ausgebreiteten Flügeln. In der rechten Nische ein Relief des Hl.Wandels, die Hl.Familie. Es zeigt Maria und Josef wie sie den siebenjährigen Jesusknaben nach der Rückkehr aus Ägypten nach Jerusalem in den Tempel geleiten. In der linken Nische eine Kreuzigungsszene mit Jesus Christus am Kreuz. Unterhalb die Gottesmutter Maria und Johannes Ev. In der rückwärtigen Nische die Stiftungsinschrift: "MATHIES LEIDNER HAT DIS MACHEN LASEN. 17.02". Am Tabernakel ein baugleiche Dachplatte wie zuvor die Kragenplatte unterhalb. Auf der Dachplatte ein kurzes Pyramidendach das ansatzlos in ein Steinkreuz mit Kleeblattenden übergeht. In der Mitte des Kreuzes ist das griechische Christus-Monogramm eingraviert: IHS mit einem Kreuz am Buchstaben H. Unter dem Kreuz ein Relief des Herz Jesu. In den Kreuzenden je eine fünfblättrige Rosenblüte, ein Symbol der Auferstehung. Stifter dieses Bildstockes war das Ehepaar Mathias und Barbara Leutner im Jahre 1702. Stiftungsgrund war die Bitte an die Hl.Dreifaltigkeit um einen Kinderwunsch - das Ehepaar starb 1730 kinderlos. Ursprünglich stand der Pfeiler weiter südlich im Leutner-Feld an einer Kreuzung an der sich einst fünf Wege trafen. 2004 restaurierte der Dorferneuerungsverein Obritz den Pfeiler und liess ihn an seinen heutigen Standort, etwa 80m nördlicher, versetzen und hier neu einweihen. Die andere Version ist, dass es sich hier um ein Schwedenkreuz handelt. 1645 fielen aus dem benachtbarten Mähren die Schweden in Obritz ein und von damals 160 Häuser blieben nur noch 14 übrig. An die Not und Bedrohung in jener zeit erinnert dieses Schwedenkreuz.
Standort 2004: GPS 48.717171, 16.153895
Standort 1702: GPS 48.716526, 16.154095
Denkmalschutz OID 11961 nach § 2a