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Pleissing. Hl.Florian, 1761 - Rokoko

Am nordöstlichen Ortsrand des 130-Seelendorfes Pleissing (GM Hardegg) liegt der örtliche Friedhof. Neben seinem Eingangstor steht in einer Nische die etwa 4m hohe spätbarocke Sandsteinfigur des Hl.Florian. Sie ruht in 388m SH im alten Ried "Fronsburger Feld" auf einem rechteckigen Grundfundament. Auf diesem ein Sockelstein der oberhalb genutet ist. Auf diesem ein leicht geschwungenes gefastes Postament mit Voluten oberhalb und unterhalb. In der Fasung Blumen- und Blattgirlanden. An der Vorderseite des Postamentes eine seichte Kartusche mit einem zentralen Medaillon mit typischer Rokoko-Ornamentik als Umrandung. Im Medaillon eine Stiftergravur das ein Chronogramm beinhaltet: " SANCTE FLORIANE SIS NOBIS PRAESIDIVM CONTRA IGNES. 1807". (Heiliger Florian bitte hilf uns und schütze uns vor Feuer). Der Stil von 1807 wäre bereits die vereinfachte Darstellung des Klassizismus. Die Figur des Hl.Florian wie auch der Sockel zeigen eindeutig die Form des Rokoko. Also dürfte es sich um ein Restaurierungs- oder um ein Versetzungsdatum handeln. Jedenfalls das Chronogramm ergibt das optisch logische Jahr: 1761. Am Postament eine leicht vorkragende Deckplatte die unterhalb mehrfach gestuft ist. Auf der Deckplatte ein rechteckiger Abakus (Figurensockel) auf dem die Figur des Hl.Florian sich befindet. Florian ist mit all seinen christlichen Attributen ausgestattet. Er trägt eine römische Offiziersuniform mit Federhelm am Haupt. Um seine Hüfte ein Gurt an dem ein kurzes Schwert hängt. In der linken Hand hält er eine eingerollte Fahne mit einer Speerspitze oberhalb. In seiner rechten Hand hält er eine Wasserbutte aus der er Wasser auf ein darunter stehendes brennendes Haus giesst. Der Hl.Florian von Lorch (Lauriancum) wurde um 240 bei Wien geboren. Er war Offizier der römischen Armee und Oberbefehlshaber einer Einheit zur Bekämpfung von Feuer. Nach seiner Pensionierung lebte er in St.Pölten und ergriff unter Kaiser Diokletian Partei für die Christen und wurde dabei selbst verhaftet und zum Tode verurteilt. Er sollte am Marterpfahl verbrannt werden doch seine Ex-Kameraden verweigerten dies. Man hängte ihm danach einen Mühlstein um den Hals um ihn zu ertränken. Auch das verweigerten die Ex-Kameraden. Ein Passant stiess ihn darauf hin von der Brücke und er ertrank im Jahre 304. Er ist der erste österreichische Märtyrer und Heilige. Er ist auch einer der 14 Nothelfer. Er ist heute im Stift St.Florian (OÖ) begraben. Er ist der Patron der Feuerwehr, der Töpfer, Schmiede, Rauchfangkehrer etc.

 

Standort: GPS 48.804213, 15.840154

Denkmalschutz OID 12022 nach § 2a

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Uploaded on February 26, 2021
Taken on July 25, 2020