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Grossmeiseldorf. Hl.Donatus, 1772 - Rokoko-Klassizismus

Nördlich vor der Ortseinfahrt nach Grossmeiseldorf (GM Ziersdorf) steht an der L 1228 nach Minichhofen dieser etwa 4m hohe klassizistische Figurenbildstock aus Sandstein. Er ruht im heutigen Ried "Suchentrunk", auf einem quadratischen Grundfundament. Auf ihn ein quaderförmiger Sockelstein der oberhalb gekehlt ist. Auf diesem ein viereckiger leicht gefaster Schaft. An der oberen Vorderseite ist ein Stiftungsjahr eingraviert: 1772. Am Schaft ein gestuftes Kapitell das unterhalb an den Ecken gefast und gerippt ist. Der obere Teil des Kapitell ist leicht nach oben konisch geformt und hat an der Vorderseite die volkstümliche Bezeichnung "StDonnadi" (Hl.Donatus) eingraviert. Am Kapitell eine Deckplatte die eigentlich einen Renaissance-Aufbau zeigt mit einem absteigenden Karnies unterhalb mit Zungen an den äusseren Ecken und einem aufsteigenden Karnies oberhalb. Auf der Deckplatte ein quadratischer Abakus (Figurensockel) auf dem die Figur des Hl.Donatus sich erhebt. Er ist mit all seinen christlichen Attributen ausgestattet: er trägt eine römische Offiziersuniform mit hohen Stiefeln. Um seiner Schulter ist ein ein weiter Mantel geschnürt. In seiner linken Hand hält er ein Getreidebündel während er in seiner rechten Hand einen stilisierten goldenen Blitz hält. Geschützt wird die Statue durch einen bogigen Blechbaldachin mit gelochten Blenden. Er ist mit vier Eisenträgern befestigt. Bekrönend oberhalb ein einfaches Blechkreuz. Donatus stand seit seiner Errichtung 1772 schon immer an dieser Stelle, im historischen Ried "Hintern Häusern", wie der Josephinischer Kataster aus 1773 es belegt. Der Stifter ist leider unbekannt. Der Stiftungsgrund ist offensichtlich die Bitte um Schutz der umliegenden Feldern durch den Heiligen. Donatus wurde um 190 in Rom geboren. Er trat mit jungen Jahren der römischen Armee bei und wurde schliesslich Führer einer römischen Legion. Auf Grund einer göttlichen Fügung machte er ein Gelübde nicht mehr zu heiraten und sich ausschliesslich dem Christentum zu widmen. In Rom wurde er Kommandant der Leibgarde des Kaisers und sollte die Enkelin des Kaisers heiraten, das Donatus auf Grund seines Gelübdes verweigerte. Dafür liess ihn Kaiser Serverus Alexander 230 enthaupten. Er wurde in Rom in den Katakomben begraben. 1662 schenkte Papst Alexander VII. diese Reliquie dem Jesuitenkonvent in Münstereifel, BRD. Donatus heisst übersetzt "der Geschenkte". Er ist der Patron des Feldbaues und hilft gegen Unwetter. Wenn man mehr über den Hl.Donatus erfahren möchte ist im Anschluss das Album "Heilige" sehr informativ. Donatus steht hier seit ca. 250 Jahren.

 

Standort: GPS 48.532823, 15.876865

Denkmalschutz-OID 22506 nach § 2a

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Uploaded on October 23, 2018
Taken on September 30, 2018