Mailberg. Gotisches Totenlicht, um 1487 - Gotik
Im Ortszentrum der 580-Seelen-Marktgemeinde Mailberg (HL), steht diese etwa 3,5m hohe aus einem Stück Zogelsdorfer Sandstein gehauene spätgotische Totenlichtsäule. Sie ist vom sog. französischen Typus. Sie ruht in 289m SH im Ortsteil "Zipf" auf einem neu errichteten sechseckigen Fundamentsockel auf dem sich diese Sandsteinsäule erhebt. Am Sockel ein zwölfeckiger kannelierter Fussblock der oberhalb zur Säule abgeschrägt ist. Am Fussblock liegt heute ein kanneliertes, zwölfeckiges erneuertes Mittelstück das vor der letzten Restaurierung noch etwas höher und nach links gedreht (tordiert) war, also gegensonnig gedreht war, die es nur vor 1500 gab (ähnlich der Säule beim Stift Zwettl aus 1500 hier im Album). Darauf ein Blendmasswerkkapitell mit Nonnenköpfen oberhalb. Auf diesem eine sechsseitige Kragenplatte die unterhalb gekehlt ist und darunter zwei feine Simse zeigt. Darauf ein sechsseitig offener Tabernakelaufsatz mit krabbenverzierten Wimpergen die auf verzierten tordierten Säulchen aufliegen. Dazwischen spitzbogige Tabernakelöffnungen die innen eine Wellenverblendung haben. Im Lichthaus derzeit kein Inhalt. Über den Tabernakelöffnungen reliefierte Büsten. Zwischen den Wimpergen spitze Fialen. Zentral in der Mitte ein hoher sechskantiger steinerner Pyramidenspitz der mit Krabben, steinernen Zierblumen, verziert ist. An der Spitze war einst eine Kreuzblume als Bekrönung die leider nicht mehr ergänzt wurde. Die Säule gilt als einer der künstlerisch schönsten Totenleuchten (Lichtsäulen) Österreichs und ist vom Typus der französischen Gotik nachempfunden die im 13. und 14.Jahrhundert auch in Österreich Eingang gefunden hat. Alte Aufnahmen aus 1984 zeigen sie mit abgewitterter Schaftkannelierung, das Kapitell unter dem Lichthaus war ebenfalls abgewittert und auch die vielen Steinkrabben (Blumenornamente) waren kaum noch erkennbar. Dieses Totenleuchte stand bis 1932 am Kirchenberg im Zentrum des Friedhofes von Mailberg wo sie als Friedhofsleuchte fast 500 Jahre ihren Dienst machte. In ihrer Nische war ein knapper Raum für einen Lichtträger in Form von Kerzen oder Laternen. Darin brannte ein ewiges Licht welches auch als Symbol des Ewigen Lebens galt. Es verkörpert auch die Anwesenheit Gottes und soll die Seelen der Verstorbenen aufnehmen und böse Geister bannen. Bei ihrem Abbau im Jahre 1932 war sie bereits gut einen Meter ins Erdreich eingesunken. Anschliessend wurde sie an ihren heutigen Aufstellungsort neu aufgestellt und fast komplett restauriert. Über die alte linksgedrehte kannelierte Säule traute sich wohl kein moderner Bildhauer mehr. Im Volksmund wird sie auch Pestsäule genannt das heute verständlich ist, da im Aufstellungsjahr die Pest in Niederösterreich wütete, wobei allerdings zu bedenken ist, das Pesttote meist, wegen Ansteckungsgefahr, ausserhalb der Ortschaft begraben wurden und nicht im offiziellen engen Ortsfriedhof. Ein Zusammenhang könnte dennoch bestehen. Die Lichtsäule ist 530 Jahre alt.
Standort 2000: GPS 48.672065, 16.186502
Standort 1487: GPS 48.673682, 16.184458
Denkmalschutz OID 12564 nach § 2a
Mailberg. Gotisches Totenlicht, um 1487 - Gotik
Im Ortszentrum der 580-Seelen-Marktgemeinde Mailberg (HL), steht diese etwa 3,5m hohe aus einem Stück Zogelsdorfer Sandstein gehauene spätgotische Totenlichtsäule. Sie ist vom sog. französischen Typus. Sie ruht in 289m SH im Ortsteil "Zipf" auf einem neu errichteten sechseckigen Fundamentsockel auf dem sich diese Sandsteinsäule erhebt. Am Sockel ein zwölfeckiger kannelierter Fussblock der oberhalb zur Säule abgeschrägt ist. Am Fussblock liegt heute ein kanneliertes, zwölfeckiges erneuertes Mittelstück das vor der letzten Restaurierung noch etwas höher und nach links gedreht (tordiert) war, also gegensonnig gedreht war, die es nur vor 1500 gab (ähnlich der Säule beim Stift Zwettl aus 1500 hier im Album). Darauf ein Blendmasswerkkapitell mit Nonnenköpfen oberhalb. Auf diesem eine sechsseitige Kragenplatte die unterhalb gekehlt ist und darunter zwei feine Simse zeigt. Darauf ein sechsseitig offener Tabernakelaufsatz mit krabbenverzierten Wimpergen die auf verzierten tordierten Säulchen aufliegen. Dazwischen spitzbogige Tabernakelöffnungen die innen eine Wellenverblendung haben. Im Lichthaus derzeit kein Inhalt. Über den Tabernakelöffnungen reliefierte Büsten. Zwischen den Wimpergen spitze Fialen. Zentral in der Mitte ein hoher sechskantiger steinerner Pyramidenspitz der mit Krabben, steinernen Zierblumen, verziert ist. An der Spitze war einst eine Kreuzblume als Bekrönung die leider nicht mehr ergänzt wurde. Die Säule gilt als einer der künstlerisch schönsten Totenleuchten (Lichtsäulen) Österreichs und ist vom Typus der französischen Gotik nachempfunden die im 13. und 14.Jahrhundert auch in Österreich Eingang gefunden hat. Alte Aufnahmen aus 1984 zeigen sie mit abgewitterter Schaftkannelierung, das Kapitell unter dem Lichthaus war ebenfalls abgewittert und auch die vielen Steinkrabben (Blumenornamente) waren kaum noch erkennbar. Dieses Totenleuchte stand bis 1932 am Kirchenberg im Zentrum des Friedhofes von Mailberg wo sie als Friedhofsleuchte fast 500 Jahre ihren Dienst machte. In ihrer Nische war ein knapper Raum für einen Lichtträger in Form von Kerzen oder Laternen. Darin brannte ein ewiges Licht welches auch als Symbol des Ewigen Lebens galt. Es verkörpert auch die Anwesenheit Gottes und soll die Seelen der Verstorbenen aufnehmen und böse Geister bannen. Bei ihrem Abbau im Jahre 1932 war sie bereits gut einen Meter ins Erdreich eingesunken. Anschliessend wurde sie an ihren heutigen Aufstellungsort neu aufgestellt und fast komplett restauriert. Über die alte linksgedrehte kannelierte Säule traute sich wohl kein moderner Bildhauer mehr. Im Volksmund wird sie auch Pestsäule genannt das heute verständlich ist, da im Aufstellungsjahr die Pest in Niederösterreich wütete, wobei allerdings zu bedenken ist, das Pesttote meist, wegen Ansteckungsgefahr, ausserhalb der Ortschaft begraben wurden und nicht im offiziellen engen Ortsfriedhof. Ein Zusammenhang könnte dennoch bestehen. Die Lichtsäule ist 530 Jahre alt.
Standort 2000: GPS 48.672065, 16.186502
Standort 1487: GPS 48.673682, 16.184458
Denkmalschutz OID 12564 nach § 2a