Back to photostream

Kirchberg/Wagram. Pieta, um 1710 - Barock

Im Ortszentrum der Marktgemeinde Kirchberg steht am Marktplatz vor der Kirche diese etwa 4m hohe barocke Freifigurensäule aus Sandstein. Sie ruht in 226m SH im Ortsried auf einem quadratischen Grundfundament auf dem ein mehrfach gestufter Sockelstein aufliegt. Darauf ein quaderförmiges Postament das an allen vier Seiten genutete viereckige Kartuschen ohne Inhalt aufweist. Darauf ein schmaler umlaufender Sims und ein kurzes Halsstück. Am Postament eine vorspringende Deckplatte die unterhalb ein Blockprofil hat. Auf der Deckplatte ein quadratisches Säulenfundament auf der sich eine toskanische Säule befindet die sich nach obenhin verjüngt. Oberhalb ein Halsring und unterhalb ein Basalring. Um die Säule windet sich ein wunderschönes Wolkenband mit geflügelten Engelsköpfen dazwischen. Wolken sind die Trennlinie zwischen dem Göttlichen oberhalb und dem Weltlichen unterhalb. Auf der Säule ein Kompositkapitell mit Akanthusblattornamenten unterhalb. Oberhalb an allen vier Ecken kleine Voluten. Dazwischen schöne Obstornamente (Granatapfel, Mohnkapseln, Weintrauben, etc.) und darüber jeweils ein grosser geflügelter Engelskopf an allen vier Seiten. Am Kapitell ein polygoner Abakus auf dem sich die hochbarocke Figurengruppe einer Mariazeller Pieta befindet. Sie zeigt ausdrucksstark im wallenden Gewand die trauernde Muttergottes die liebevoll ihren toten Sohn, Jesus Christus, auf ihren Knien hält. Beide tragen einen goldenen Nimbus am Hinterkopf. Ein Meisterwerk Eggenburger Steinmetzkunst. Die aufwendige kostenintensive Steinmetzarbeit konnte nur von einem reichen Stifter stammen. Der Stiftungsgrund soll ein Gelöbnis für eine schwere heil überstandene Krankheit gewesen sein. Die Säule zeitlich ein zu ordnen ist durch die Ausführungstechnik relativ leicht, denn Blockprofile wie auch die Obstdarstellung waren um 1710 zu beobachten wie auch die filigrane Figurenausführung sind typische Merkmale des Hochbarockes. Jahrelang war die Pieta von einem Eisengitter umgeben. Bekannte Restaurierungsjahre: 1870, 1885, zuletzt wurde diese Pieta 2012 vom Kremser Bildhauer S-J. Bunia umfassend restauriert wobei die beiden nicht sehr passenden Gloriolen hinzugefügt wurden.

 

Standort: GPS 48.433493, 15.900318

Denkmalschutz-OID 23509 nach § 2a

 

1,545 views
18 faves
5 comments
Uploaded on December 10, 2018
Taken on October 16, 2018