Back to photostream

Grafenschlag. Pranger 1615 - Renaissance

Am Oberen Marktplatz des Marktes Grafenschlag steht in der Grünanlage dieser etwa 3m hohe geschichtsträchtige Pranger aus Granit. Er hat einen kreisförmigen, aus Granitnatursteinen gefertigten Grundsockel, auf dem ein kreisrunder Granitsockel aufliegt. Auf diesem ein weiterer kleiner Runder Sockelstein auf dem ein vierseitiger Fussblock sich befindet. Auf diesem der achtseitige konische Schaft der im oberen Bereich einen alten Bagstein und Halseisen anmontiert hat. Am Schaft ein achtseitiger konischer Helm mit einem Sims unterhalb. Bekrönend darauf ein achtseitiges Säulchen mit einer Granitkugel als Bekrönung. Pranger waren ein Zeichen der Niederen Gerichtsbarkeit und ein Symbol der Marktfreiheit. Er diente bei Markttagen zur Schaustellung schuldiger Personen. Hier wurden die Gerichtssitzungen abgehalten und einfachere Leibesstrafen vollzogen. Gerade an Markttagen übte der Pranger seine rechtliche Funktion aus, zur öffentlichen Blossstellung und Bestrafung von Missetätern erforderte es ein grösseres Publikum, welches durch die Besucher des Marktes gegeben war. 1840 wurde der Pranger aus den alten Bestandteilen des Pranger von Traunstein und neuen Teilen neu zusammengestellt. Im Juli 1824 schlug ein Blitz ein der den Pranger zerschmetterte. 1894 wurde der Pranger aus neuen Teilen wieder zusammengestellt. 1926 wurde der Pranger von seinem ursprünglichen Standort zu einem anderen Standort transferiert. 1953 gab es einen Gemeinderatbeschluss, dass dieser Pranger niemals beseitigt werden darf. 1961 wurde der Pranger nochmals restauriert und an seinem heutigen Standort versetzt.

Sage oder Wahrheit: 1490 sollen Burschen aus Grafenschlag den Traunsteinern um 20 Liter Wein ihren Pranger abgekauft haben. Beim Transport wurde der Traunsteiner Pranger zerbrochen und aus den verbliebenen Trümmern ist dann ein Grafenschlager Marterl errichtet worden. 1962 konnte Pfarrer Elter von Traunstein den alten Pranger im Tausch gegen ein neues Marterl zurückgeholt werden - oder das was vom urspünglichen Traunsteiner Pranger übrig blieb. Siehe Pranger Traunstein in diesem "Album Pranger".

 

Standort: GPS 48.613321, 15.792631

Denkmalschutz-OID 70773 nach § 2a

2,218 views
11 faves
8 comments
Uploaded on January 14, 2019
Taken on November 16, 2017