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Tafel126
Petersen's Description:
Scene CXV (p. 94)
Des trennenden Fensters wegen, und weil dort schon die Soldaten unter dem Tribunal zugegen waren, gehören die Garden und Legionare, mit dem vexillum voran, (vgl. LXIX) als Führer zu den über eine Schiffbrücke Gehenden. Zur Übersiedelung in ein anderes Land abgeführt, schreiten sie traurig hinter ihrem mit einer Binde um das Haar geschmückten (vgl. Taf. 59, 16) auf ungesatteltem zaumlosem Maultier reitenden Häuptling einher, Frauen 7, 8, 10 und Männer 9, 11, 13, auf schon niedriger werdendem Reliefstreifen. Obgleich der, auf den Böten der Brücke fehlende, Fussboden unter den Füssen des Pferdes von 16 sichtbar wird, als aus quergelegten Brettern bestehend, deren Fugen mit Leisten, behufs sicheres Auftritts (?) bedeckt sind, deutlich zu den Pontons sich hinaufziehend, scheint doch der rechtshin stehende Römer 15 anzudeuten, dass der Reiter 16, der auf einem Rosse mit Zügel reitet aber ohne Sattel, einen neuen Zug eröffnet. Jener Maultierreiter 5 hat ebenso germanischen Typus, wie der folgende zu Ross 16 am Bart, und gar sein Hintermann 17 im ganzen Gesicht als ungermanisch, fast möchte man sagen mongolisch erscheinen. Von drei Römern geleitet, folgen dem Reiter zwei Ochsenwagen (vom zweiten nur etwas von den Ochsen sichtbar, die In sassen vielleicht einst über 1, 2) : auf dem ersten eine sitzende und eine neben ihr stehende Frau, beide mit Gewand über dem Kopf.
Given the dividing window and because the soldiers were already present below the tribunal, the Guards and legionaries, with the vexillum in the lead (cf. LXIX), belong as guides to those crossing over on a pontoon bridge. Led away for resettlement in another country, they walk along sadly behind a chieftain, his hair tied with a ribbon (cf. Plates 59, 16), riding on an unsaddled, unbridled mule: women 7, 8, 10 and men 9, 11, 13 on a relief band that is already narrowing. Although the floorboards that are missing from the top of the bridge pontoons become visible under the hooves of 16’s horse as boards laid down crosswise extending clearly up to the pontoons, the spaces between the boards covered with strips for better traction(?), the Roman 15 standing off to the right seems to indicate that 16, riding a bridled but unsaddled horse, opens a new procession. That mule rider 5 has about as much Germanic traits as the one following on the horse 16 judging by his beard and even more so the man behind him 17 that looks non-Germanic if not almost Mongolian. Following the rider and led by three Romans are two ox wagons (of the second only the oxen are visible, with the passenger perhaps erstwhile above 1, 2), a woman sitting on the first one and one standing next to her, both with garments covering their heads.
Scene CXVI (pp. 94-95)
Unmittelbar dahinter sieht man ein Boot landen, aus welchem Prätorianer 1-13, 15, 17 angriffsmässig vorgehen, um Männer und Frauen, denen dann das Vieh folgt, aus dem hohen Gras oder auch die immer kleiner werdenden Figuren sind, so erkennt man doch ungefähr noch das Einzelne: 11 eilt, von hinten gesehen, befehlend hinzu; 12 tritt eben aus dem Grase wieder heraus, Schild am linken Arm aber rückwärts nach rechts den Kopf wendend und den rechten Arm reckend; 13 hält in ähnlicher Stellung, den von innen gesehenen Schild am linken Arm, mit der rechten Hand eine Frau 14 hinter sich herziehend, die, verhülltes Hauptes, die Linke flehend gegen 13 ausstreckt. Auch 15, ähnlich wie 13 mit Schild am linken Arm, wendet sich, mit der Rechten eine rückwärts entweichende Frau am rechten Arme festhaltend; 17 ein Römer, von hinten gesehen, hält Schild vor am linken Arm, mit der Rechten einen Barbaren, dem die Hände auf dem Rücken gebunden sind, nach sich ziehend. Diesem folgt eine Frau mit ausgestreckten Armen, sei es, um den Abgeführten zu halten, sei es, um gleich dem hinter ihr Knieenden Gnade zu erflehen; dahinter vier Rinder, ein Baum, zwei Ziegen, schon zur Hälfte modern wie das folgende Untier.
Immediately behind we see a boat landing, from which Praetorians 1 – 13, 15, 17 debark aggressively to drag men and women, followed by livestock, out of high grass or reeds into which they had fled to avoid resettlement. As severely damaged as the ever-shrinking figures are, we can still roughly recognize details: seen from behind, 11 hurries up issuing commands; 12 is just emerging from the grass again, shield on the left arm but turning his head back toward the right and raising his right arm; 13 holds up in a similar posture, the shield seen from its inside on the left arm, pulling a woman 14 after him who, her head veiled, lifts her left hand pleading toward 13. Also 15, like 13 with shield on the left arm, turns around, restraining by the right arm a woman who recoils from him; a Roman, 17, seen from behind, holds his shield out front with his left arm, with the right pulling with him a barbarian whose hands are tied behind his back. Following them is a woman with stretched out arm, be it to stop the one from being led away or to plead for mercy, like the one kneeling behind her; behind them, four cattle, a tree, two goats, already half modern like the final monstrosity that follows them. –
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Author: Petersen, Eugen (Eugen Adolf Hermann), 1836-1919.
Title: Die Marcus-säule auf Piazza Colonna in Rom, herausgegeben von Eugen Petersen, Alfred von Domaszewski, Guglielmo Calderini; mit CXXVIII Tafeln folio.
Format: Book
Published: München, F. Bruckmann a.g., 1896.
Description: 125 p. illus. (incl. ports., map) 39 cm. and atlas of 128 mounted pl. 50 cm.
Other contributors: Domaszewski, Alfred von, 1856-1927. Calderini, Guglielmo, 1837-1916. Mommsen, Theodor, 1817-1903.
Contents: Einleitung, von E. Petersen.--Der Marcomanen-krieg unter Kaiser Marcus, von T. Mommsen.--L'architettura della colonna, da G. Calderini.--Beschreibung der Bildwerke, von E. Petersen.--Erläuterung der Bildwerke, von A. von Domaszewski.
Subject headings: Column of Marcus Aurelius (Rome, Italy)
Tafel126
Petersen's Description:
Scene CXV (p. 94)
Des trennenden Fensters wegen, und weil dort schon die Soldaten unter dem Tribunal zugegen waren, gehören die Garden und Legionare, mit dem vexillum voran, (vgl. LXIX) als Führer zu den über eine Schiffbrücke Gehenden. Zur Übersiedelung in ein anderes Land abgeführt, schreiten sie traurig hinter ihrem mit einer Binde um das Haar geschmückten (vgl. Taf. 59, 16) auf ungesatteltem zaumlosem Maultier reitenden Häuptling einher, Frauen 7, 8, 10 und Männer 9, 11, 13, auf schon niedriger werdendem Reliefstreifen. Obgleich der, auf den Böten der Brücke fehlende, Fussboden unter den Füssen des Pferdes von 16 sichtbar wird, als aus quergelegten Brettern bestehend, deren Fugen mit Leisten, behufs sicheres Auftritts (?) bedeckt sind, deutlich zu den Pontons sich hinaufziehend, scheint doch der rechtshin stehende Römer 15 anzudeuten, dass der Reiter 16, der auf einem Rosse mit Zügel reitet aber ohne Sattel, einen neuen Zug eröffnet. Jener Maultierreiter 5 hat ebenso germanischen Typus, wie der folgende zu Ross 16 am Bart, und gar sein Hintermann 17 im ganzen Gesicht als ungermanisch, fast möchte man sagen mongolisch erscheinen. Von drei Römern geleitet, folgen dem Reiter zwei Ochsenwagen (vom zweiten nur etwas von den Ochsen sichtbar, die In sassen vielleicht einst über 1, 2) : auf dem ersten eine sitzende und eine neben ihr stehende Frau, beide mit Gewand über dem Kopf.
Given the dividing window and because the soldiers were already present below the tribunal, the Guards and legionaries, with the vexillum in the lead (cf. LXIX), belong as guides to those crossing over on a pontoon bridge. Led away for resettlement in another country, they walk along sadly behind a chieftain, his hair tied with a ribbon (cf. Plates 59, 16), riding on an unsaddled, unbridled mule: women 7, 8, 10 and men 9, 11, 13 on a relief band that is already narrowing. Although the floorboards that are missing from the top of the bridge pontoons become visible under the hooves of 16’s horse as boards laid down crosswise extending clearly up to the pontoons, the spaces between the boards covered with strips for better traction(?), the Roman 15 standing off to the right seems to indicate that 16, riding a bridled but unsaddled horse, opens a new procession. That mule rider 5 has about as much Germanic traits as the one following on the horse 16 judging by his beard and even more so the man behind him 17 that looks non-Germanic if not almost Mongolian. Following the rider and led by three Romans are two ox wagons (of the second only the oxen are visible, with the passenger perhaps erstwhile above 1, 2), a woman sitting on the first one and one standing next to her, both with garments covering their heads.
Scene CXVI (pp. 94-95)
Unmittelbar dahinter sieht man ein Boot landen, aus welchem Prätorianer 1-13, 15, 17 angriffsmässig vorgehen, um Männer und Frauen, denen dann das Vieh folgt, aus dem hohen Gras oder auch die immer kleiner werdenden Figuren sind, so erkennt man doch ungefähr noch das Einzelne: 11 eilt, von hinten gesehen, befehlend hinzu; 12 tritt eben aus dem Grase wieder heraus, Schild am linken Arm aber rückwärts nach rechts den Kopf wendend und den rechten Arm reckend; 13 hält in ähnlicher Stellung, den von innen gesehenen Schild am linken Arm, mit der rechten Hand eine Frau 14 hinter sich herziehend, die, verhülltes Hauptes, die Linke flehend gegen 13 ausstreckt. Auch 15, ähnlich wie 13 mit Schild am linken Arm, wendet sich, mit der Rechten eine rückwärts entweichende Frau am rechten Arme festhaltend; 17 ein Römer, von hinten gesehen, hält Schild vor am linken Arm, mit der Rechten einen Barbaren, dem die Hände auf dem Rücken gebunden sind, nach sich ziehend. Diesem folgt eine Frau mit ausgestreckten Armen, sei es, um den Abgeführten zu halten, sei es, um gleich dem hinter ihr Knieenden Gnade zu erflehen; dahinter vier Rinder, ein Baum, zwei Ziegen, schon zur Hälfte modern wie das folgende Untier.
Immediately behind we see a boat landing, from which Praetorians 1 – 13, 15, 17 debark aggressively to drag men and women, followed by livestock, out of high grass or reeds into which they had fled to avoid resettlement. As severely damaged as the ever-shrinking figures are, we can still roughly recognize details: seen from behind, 11 hurries up issuing commands; 12 is just emerging from the grass again, shield on the left arm but turning his head back toward the right and raising his right arm; 13 holds up in a similar posture, the shield seen from its inside on the left arm, pulling a woman 14 after him who, her head veiled, lifts her left hand pleading toward 13. Also 15, like 13 with shield on the left arm, turns around, restraining by the right arm a woman who recoils from him; a Roman, 17, seen from behind, holds his shield out front with his left arm, with the right pulling with him a barbarian whose hands are tied behind his back. Following them is a woman with stretched out arm, be it to stop the one from being led away or to plead for mercy, like the one kneeling behind her; behind them, four cattle, a tree, two goats, already half modern like the final monstrosity that follows them. –
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Author: Petersen, Eugen (Eugen Adolf Hermann), 1836-1919.
Title: Die Marcus-säule auf Piazza Colonna in Rom, herausgegeben von Eugen Petersen, Alfred von Domaszewski, Guglielmo Calderini; mit CXXVIII Tafeln folio.
Format: Book
Published: München, F. Bruckmann a.g., 1896.
Description: 125 p. illus. (incl. ports., map) 39 cm. and atlas of 128 mounted pl. 50 cm.
Other contributors: Domaszewski, Alfred von, 1856-1927. Calderini, Guglielmo, 1837-1916. Mommsen, Theodor, 1817-1903.
Contents: Einleitung, von E. Petersen.--Der Marcomanen-krieg unter Kaiser Marcus, von T. Mommsen.--L'architettura della colonna, da G. Calderini.--Beschreibung der Bildwerke, von E. Petersen.--Erläuterung der Bildwerke, von A. von Domaszewski.
Subject headings: Column of Marcus Aurelius (Rome, Italy)