Back to photostream

Haus der Offiziere Karlshorst: 1948/49 für die Rote Armee in der Karlshorster Sperrzone errichtet (als Reparationsleistung im Auftrag der SMAD); erster Theaterneubau nach 1945 in Deutschland // Дом офицеров (ГДО), построенный в 1948 г. для ГСВГ Карлсхорст

5.000 demonstrieren in Essen gegen Rechts - eine weitere von den rechtslastigen Massenmedien verschwiegene Demonstration. Die Demonstranten protestierten nicht nur gegen Neonazis, sondern auch gegen ihre Unterstützung durch die Bundesregierung. Denn die faschistischen Organisationen AfD und Pegida sind Projekte der herrschenden Klasse, des "Tiefen Staates", der erneut eine offen verbrecherische kapitalistische Diktatur errichten will, um gegen den Willen der Bevölkerung Krieg und Profitmaximierung durchsetzen zu können.

(Von Dietmar Henning, 14. September 2018, aus www.wsws.org/de/articles/2018/09/14/essn-s14.html)

 

Am Donnerstagabend versammelten sich rund 5.000 Menschen in der Essener Innenstadt auf dem Willy-Brandt-Platz, um ihre Opposition gegen Rechtsextremismus und Faschismus auszudrücken. „Man muss jetzt aufstehen und Haltung gegen Rechts zeigen“ war auf dem Platz immer wieder zu hören. Die Ereignisse in Chemnitz, aber auch die anschließende politische Auseinandersetzung darüber haben weite Teile der Bevölkerung von jung bis alt mobilisiert.

Zur Demonstration unter dem Motto „Wir sind mehr“ hatte das Bündnis „Essen stellt sich quer“ aufgerufen. Seit Tagen demonstrieren „Rechtsextreme, Nazis und rechte Hooligans in Chemnitz“, hieß es im Aufruf, der vor zwei Wochen erschien. „Angefeuert von der ‚Alternative für Deutschland‘ und Hand in Hand mit Pegida hat sich ein Mob gebildet, der 26 Jahre nach den Pogromen von Rostock-Lichtenhagen wieder Menschen durch die Stadt jagt.“

Viele Familien, sehr junge und alte Menschen auch aus den Nachbarstädten des Ruhrgebiets waren gekommen. Zu Beginn erklärte ein Redner auf der Bühne: „Die Neonazis sind kein Chemnitzer Problem, auch nicht ein ostdeutsches.“ Auch Nordrhein-Westfalen sei von rechten Strukturen durchzogen, die sich immer besser vernetzten. „Im beschaulichen Steele ziehen rechte Hooligans durch die Straßen. Das darf nicht sein. Sie nennen sich: die Steeler Jungs“. Das Publikum antwortete mit lauten Buh-Rufen.

Reporter der World Socialist Web Site, Mitglieder der Sozialistischen Gleichheitspartei (SGP) und ihrer Jugend- und Studierendenorganisation IYSSE verteilten rund 2000 Flyer mit dem Aufruf „Der Kampf gegen den rechten Terror erfordert eine sozialistische Perspektive“. Darin heißt es, die heutigen Nazis „beziehen ihre Stärke aus der Politik der etablierten Parteien und aus der Unterstützung, die sie vom Staatsapparat erhalten. Sie fühlen sich stark, weil sie Freunde in der Polizei, im Verfassungsschutz und in der Regierung haben.“

Das Bündnis „Essen stellt sich quer“ hatte diese entscheidenden Fragen nicht thematisiert, sondern bezieht ganz im Gegenteil alle Parteien des Bundestags mit Ausnahme der AfD ein. Demgegenüber sprachen sich viele Teilnehmer nicht nur gegen die Neonazis, sondern auch gegen die Regierungskoalition aus SPD und CDU aus.

Hanna, die als Kunsttherapeutin arbeitet, sagte: „Ich bin der Überzeugung, dass man Haltung zeigen muss – gegen die Rechten und Neonazis. Das ist ja auch nicht schwer, hier heute Abend zu stehen.“ Im Gespräch über die Ausschreitungen in Chemnitz und die Reaktionen der Berliner Politik zeigte sie sich schockiert. „Es ist absolut krass, heftig und schockierend, was [Bundesinnenminister Horst] Seehofer und [der Präsident des Bundesverfassungsschutzes Hans-Georg] Maaßen von sich geben.“ Beide stünden offensichtlich hinter der AfD und den Rechten.

Auch eine Gruppe junger Studierender und Juristen war nicht nur da, um gegen die Neonazis zu protestieren. „Wenn man die Aussagen von Seehofer und Maaßen hört, ist klar, dass die Rechten deren Unterstützung genießen“, sagte Raymond. „Seehofer ist auf dem rechten Auge blind“, ergänzte Danielle.

„Wir wollen aber auch unserem Außenminister Maas zeigen, dass wir keine Couch-Potatoes sind“, sagte sie. Heiko Maas (SPD) hatte nach den Demonstrationen und Angriffen der Neonazis in Chemnitz versucht, die „Bequemlichkeit der schweigenden Mehrheit“, die „vom Sofa hochkommen müsse“, dafür verantwortlich zu machen. „Das war für mich der Weckruf“, so Danielle. Denn: „Wesentlich skandalöser ist doch, dass die SPD nicht gegen Seehofer und Maaßen aufsteht, sondern still bleibt und alles mitmacht.“

 

 

--------------------------------------

 

zum Foto:

"Das Theater Karlshorst, der erste Berliner Theaterneubau nach 1945, blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Als ‚“Haus der Offiziere“ wurde es nach dem Krieg als Kulturstätte für Angehörige der Roten Armee errichtet, die in Karlshorst ihren Standort hatte - Eine Reparationsleistung der Deutschen an die Sowjetunion. Nachdem der erste Berliner Stadtkommandant Bersarin sein Quartier in Karlshorst genommen hatte, kam der Schock. Am 3. Mai 1945 erging der Befehl, innerhalb von 24 Stunden das gesamte Wohngebiet zu beiden Seiten der Treskowallee von der deutschen Bevölkerung zu räumen. Das Areal wurde vollständig als Sperrgebiet ausgewiesen. Zwei Jahre später wurde das Deutsche Haus abgerissen. Bis 1963 war das Haus der Offiziere nur den sowjetischen Militär- und Zivilangestellten sowie deren Familien zugänglich, daher wurde es "Russenoper" genannt. Erst nach der überraschenden Aufhebung des Sperrgebietes hatte auch die deutsche Bevölkerung Zutritt.

Im neoklassizistischen Stil errichtet und 1948 eingeweiht, gab es im Saal 600 Plätze und weltberühmte Künstler wie David Oistrach, die legendäre Primaballerina Galina Uljanowa und das Ensemble der Peking-Oper standen hier auf der Bühne. Insbesondere wegen seiner historischen Bedeutung, aber auch wegen eines imposanten Zuschauerraumes mit Rundpfeilern, Kapitellen und der großen geschwungenen Loge, ist das Haus heute ein Denkmal. Historisch betrachtet ist das ehemalige "Haus der Offiziere" ein Denkmal ersten Ranges für Karlshorst, weil sich hier, mitten im Zentrum des Ortes, die russische Stationierungszeit architektonisch manifestiert hat. Man kann geradezu von einem Stein gewordenes Symbol der

Nachkriegszeit sprechen. Das sowjetische Militär, der KGB und ihre Familienangehörigen haben für Jahrzehnte das Stadtbild von Karlshorst geprägt. Als im Herbst 1994 die letzten sowjetischen Soldaten in ihr Land zurückkehrten, wurde ein halbes Jahrhundert Nachkriegsgeschichte abgeschlossen.

Bis 2007 wurde das Haus noch als privates Theater genutzt, dann stand die Zeit hier still. Pläne zur Wiederbelebung der Spielstätte oder als Umnutzung des Gebäudes für ein Museum gab es zwar einige Male, letztlich scheiterten sie aber immer wieder."

(aus www.berlin.de/ba-lichtenberg/auf-einen-blick/freizeit/tou...)

 

"Das Theater Karlshorst ist der erste Nachkriegs-Theaterneubau in Deutschland. Er liegt am Johannes-Fest-Platz in Berlin-Karlshorst. Das Gebäude wurde 1948/49 als Reparationszahlung Deutschlands an die Sowjetunion errichtet. Es war die Kulturstätte für Angehörige der Sowjetarmee, die in Karlshorst stationiert waren.

Der Architekt Hans Schaefers hatte ab 1948 gemeinsam mit der sowjetischen Bauleitung die alleinige künstlerische und technische Leitung, die Gesamtplanung und Oberaufsicht für das Projekt. Das Gebäude wurde als „Haus der Offiziere“ 1949 eingeweiht. Der Zuschauerraum mit Rundpfeilern, Kapitellen und einer großen geschwungenen Loge umfasste 600 Plätze,

Das Haus war nur sowjetischen Militär- und Zivilangestellten sowie deren Familien zugänglich. Im Volksmund wurde es daher „Russenoper“ genannt. Hier traten Künstler wie David Oistrach, Galina Ulanowa und das Ensemble der Pekingoper auf. Nach Aufhebung des sowjetischen Sperrgebiets in Karlshorst im Ab 1963 hatte auch die deutsche Bevölkerung Zutritt. Vorher durften Karlshorster Einwohner die bereits 1945 errichtete Sperrzone, in der sich das Gebäude befand, nur mit Passierschein betreten. Erst nach der Aufhebung des Sperrgebietes 1963 hatte die deutsche Bevölkerung Zutritt zum „Bolschoi von Berlin“. In den Folgejahren fanden dort Konzerte, Theater- und Kinovorführungen, aber auch Jugendweihen statt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde es als privates Theater geführt. Veranstaltungsreihen wie die Stunde des Tanzes, Montagskino für Kinder und Sonntagskonzerte für die ganze Familie zogen Besucher an.

Die Sowjetarmee nutzte bis zum Abzug der Streitkräfte aus Deutschland im Jahr 1994 das Gebäude als Veranstaltungsort. Danach übernahm bis 2007 das private Theater Karlshorst die Spielstätte mit Aufführungen von Operetten, Ballett und populärer Klassik. Dann stand das Gebäude leer, und es drohte die dauerhafte Schließung und Verwahrlosung des Hauses."

(aus de.wikipedia.org/wiki/Theater_Karlshorst und www.abendblatt-berlin.de/2018/09/15/theater-karlshorst-wi...)

 

 

DSC_3180sc2

6,665 views
65 faves
0 comments
Uploaded on September 16, 2018
Taken on September 9, 2018