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Dein Fernseher hört mit (und Dein iPhone und Windows PC) - Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht Tausende CIA-Dokumente über die Hacker und Hacks der US-Regierung

 

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hat eine eigene Programmiertruppe aufgebaut, um systematisch Sicherheitslücken und Schwachstellen in Smartphones, Computern, aber auch Fernsehgeräten oder Telefonanlagen auszunutzen. Das geht aus mehr als 8.000 Dokumenten hervor, die am Dienstag von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht wurden. Während die US-Regierung die Authentizität der Enthüllungen nicht bestätigen wollte, bewerteten Experten die Daten als gewichtig und glaubwürdig.

 

Die Protokolle beschreiben, wie Agenten in Smartphones, Laptops oder Bordcomputer von Autos einbrechen oder Fernseher in Abhörwanzen umwandeln können. »Sie können Musik abspielen oder komplett die Kontrolle über das Auto übernehmen und einen Unfall verursachen, wenn sie jemand umbringen wollen«, sagte der Sicherheitsexperte Ross Schulmer bei CNN.

 

Aus den Dokumenten geht Wiki-leaks zufolge auch hervor, dass die CIA das US-Generalkonsulat in Frankfurt am Main als Hackerbasis für Europa, den Nahen Osten und Afrika nutzt. US-Agenten würden mit Diplomatenpässen ausgestattet und arbeiteten demnach als vermeintliche Mitarbeiter des Außenministeriums. In einer Reiseanleitung für Deutschland wird auf kostenlose alkoholische Getränke auf Lufthansa-Flügen hingewiesen, bei denen man es allerdings nicht übertreiben sollte. Wer seine Tarnidentität gut beherrsche, werde keine Probleme mit den deutschen Grenzbehörden haben – »sie haben nur deinen Reisepass abgestempelt«. Bei einer Ankunft am Sonntag morgen müsse man in Deutschland damit rechnen, dass die meisten Läden geschlossen seien. Allerdings: »Einige Restaurants können offen sein.«

 

Wikileaks erklärte, der am Dienstag veröffentlichte Datensatz »Vault 7« mit 7.818 Dokumenten und 943 Anhängen sei nur die erste Tranche einer größeren Sammlung. Im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen von geheimen Dokumenten reichte die Enthüllungsplattform Dokumente nicht unverändert weiter, sondern machte bestimmte Passagen wie E-Mail-Adressen oder Programmiercodes unsichtbar.

 

Ein langjähriger externer Geheimdienstmitarbeiter sagte Reuters, bei der CIA mit Sitz in Virginia und beim Nachrichtendienst NSA in Maryland herrsche Empörung über die neuen Lecks. »Die Leute auf beiden Seiten des Flusses rasen vor Wut«, sagte er. Der Fall sei nicht mit den Enthüllungen des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden vergleichbar: »Dies wurde über eine lange Zeit gesammelt und an Wikileaks übergeben.«

 

Edward Snowden, der das breit angelegte Cyber-Überwachungsprogramm des US-Abhördienstes NSA enthüllt hatte, schätzte die Veröffentlichungen von Wikileaks als glaubwürdig ein. Er verwies in einem Tweet auf Detailinformationen, die nur Insidern der Geheimdienste bekannt gewesen seien. Die Dokumente zeigten, dass die US-Regierung dafür gezahlt habe, Soft-ware aus den USA unsicher zu machen.

 

In einigen Dokumenten wird beschrieben, wie die CIA Informationen über Sicherheitslücken mit der US-Bundespolizei FBI oder befreundeten Geheimdiensten wie dem britischen GCHQ austauscht. Dabei wird auch immer wieder auf Firmen verwiesen, die ihr Wissen über sofort ausnutzbare Sicherheitslücken (»Zero day exploits«) kommerziell anbieten.

 

Beim Projekt »Weeping Angel« entwickelten die CIA-Programmierer in Zusammenarbeit mit Experten des britischen Geheimdienstes MI5 einen »Fake-Off-Modus«, bei dem bestimmte Fernsehermodelle von Samsung scheinbar ausgeschaltet sind, in Wirklichkeit aber in den Raum lauschen – je nach Modell sogar mit eingeschalteter Webcam.

 

(Und bei Smartphones von Apple und Google sowie bei Windows-PCs geht es dem US-Geheimdienst darum, die Software der Telefone zu hacken. Damit kann er mittlerweile alle Informationen vor der Verschlüsselung oder nach der Entschlüsselung abgreifen. (dpa/Reuters/jW))

 

www.wikileaks.org/ciav7p1/

 

 

(aus www.jungewelt.de/artikel/306808.dein-fernseher-h%C3%B6rt-...)

 

 

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Uploaded on March 8, 2017
Taken on July 30, 2016