Dreizehnter CareSlam! in Berlin für eine bessere Pflege 25.01.2020
by tsreportage
Zum dreizehnten Mal und nunmehr im fünften Jahr findet am 25.01.2020 in Berlin Friedrichshain ein Careslam! statt.
Die Veranstaltungsreihe gibt Menschen aus dem Bereich der Pflege die Möglichkeit auf der Theaterbühne in Slamform, jedoch ohne jeden Wettkampfcharakter über die ihre Erlebnisse und ihre Anligeen im vom Pflegenotstand gekennzeichneten deutschen Gesundheitssystem zu berichten.
Der Auftakt wird von Yvonne Falckner, Begründerin des CareSlams, gestaltet. Ihr Text "Trauer" ist ein Aufruf an die Pflege, um ihre Profession und deren Zustand zu trauern, aber auch kämpferisch für sich einzustehen und sich auch nicht von Verbänden und Lobbyismus davon abhalten zu lassen.
Ihr folgt Esma Özdemir, Gesundheits- und Krankenpflegerin, mit ihrem dritten CareSlam!-Auftritt: "Ohne Titel - im blauen Kittel". Sprachlich tief gehend und gleichzeitig emotional beschreibt sie ihre Situation in der Pflege. Ihr folgt Marline Pereia. Die portugiesische Kommunikationswissenschaftlerin und Altenpflegerin slammt unter dem Titel "Kein Mensch ist nur ein Mensch" über Demenz und Alleinsein.
Vor der Pause bringt die Altenpflegerin und angehende Musiktherapeutin Elisabeth Schwarz mit zwei ihrer eindrücklichen Songs das Publikum zum Nachdenken: "Kind Mutter Mensch" und "Chaharta".
Den zweiten Teil des CareSlams eröffnet Mafalda Lakobrija, Sozialassistentin und Auszubildende zur Erzieherin mit dem Text "Rauhe Tage", eine Auftragsproduktion des CareSlams, über die Notwendigkeit der Kommunikation, dem Virus Pflexit und dem Aufbrechen rauher Schalen.
Ihr folgt der Journalist Christoph Lixenfeld, der sich mit seinem Buch demnächst erscheinenden Buch "Schafft die Pflegeversicherung ab!: Warum wir einen Neustart brauchen" mit den Tücken des jetzigen Systems beschäftigt hat. Er legt auf der Bühne dar, warum die Pflegeversicherung systembedingt für viele der Probleme in der Pflege verantwortlich ist.
Sabrina Maar, Altenpflegerin, liest bei ihrem dritten CareSlam!-Auftritt ihren "Brief an Frau Merkel" vor. Sie traf im Rahmen einer TV-Aufzeichnung bei RTL auf die Bundeskanzlerin, bezeichnenderweise wurde das Thema Pflege damals aus Zeitgründen aus der Sendung genommen. Sabrina Maar schildert eindrucksvoll auch das einsame Sterben in Altenpflegeeinrichtungen.
Den Abschluss des Abends bildet wieder Elisabeth Schwarz mit einem weiteren ihrer Songs "Im Flur".