Ich mag Fotos die unvollendet sind,

nicht nachbearbeitet, etwas schräg in der Belichtung und im Blickwinkel.

Fotos die man besser machen könnte, von der Schärfe, vom Licht und überhaupt.

So find ich auch Fotos von alten Dingen gut, bei denen man deutliche Spuren des

Alters und Gebrauchs sieht.

Bei mir sind das Fahrzeuge, Möbel, Kameras, Gegenstände oder die schäbigen

und gelebten Seiten einer Stadt.

Und natürlich Vespas, alte Autos, Campervans oder Wohnwagen.

Durch diese Unvollkommenheit in der Aufnahme und im Motiv lebt das Bild mehr.

Ich hätte es besser machen können oder das Foto wäre jetzt noch veränderbar.

Bildausschnitt, Lichteinfall, Perspektive, Technik alles nicht ausgereizt.

Es erinnert auch an analoge Zeiten, als Fotografie noch mehr Abenteuer war.

Täglich knipse ich mit dem Handy und inzwischen fast nur noch.

Unterwegs und im Job kann man so schnell mal was ablichten.

Dicke, digitale Ballerdinger sind nicht so mein Fall.

Bei flickr gefallen mir die schlichten Lost Places Fotos, aber auch Installationen

und Zusammenstellungen von einfachen, natürlichen und alltäglichen Dingen

finde ich sehr kreativ und künstlerisch wertvoll.

Ungewöhnliche oder neue Perspektiven im öffentlichen Raum und Landschaft

oder persönliche Blickwinkel auf unserer Lebensumfeld sprechen mich an.

Den Austausch über Grenzen hinweg, aber auch die relative Anonymität und

Zwanglosigkeit finde ich hier super.j