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Sankt Stephan in Mainz - Chagallfenster

Trost der Seele

 

Liebe Seele,

Traure nicht so sehr,

Wer ist ohne Fehle?

Ohne Kummer wer?

 

Was auf Erden

Trägt das Leinenkleid,

Muss ja sündig werden

Viel in Leid und Streit.

 

Gottes Liebe

Macht von Sünden rein;

Ist dir bang und trübe,

Bringt sie hellen Schein.

 

Gott hilft gerne

Dem, der ihm vertraut,

Der das Haus der Sterne

Über uns gebaut.

 

Der das Sehnen

Nach dem Himmel gab,

Trocknet alle Tränen

Bleichen Wangen ab.

 

Will versinken

Dir das Herz in Leid,

Sieh die Sterne blinken

Ew'ger Herrlichkeit.

 

Sieh dem Spiele

Ihres Reigens zu,

Und mit Wonne fühle:

Ewig bist auch du.

 

Nicht vermodern

Mag ein Himmelskeim;

Wo die Sonnen lodern,

Ist des Menschen Heim.

 

Dort von oben

Sank er einst herab:

Wo aus Licht gewoben,

Das begräbt kein Grab.

 

Darum mutig,

Liebe Seele, sei!

Ist der Kampf gleich blutig,

Ringe frisch und treu!

 

Wandle fröhlich

Auch durch dunkles Leid:

Droben bist du selig

Durch die Ewigkeit;

 

Sünd' und Kummer

Ahnest du dort kaum,

Wie im Morgenschlummer

Einen leichten Traum.

 

 

 

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Text: Ernst Moritz Arndt

 

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Arndt, Ernst Moritz, geb. 1769 in Groß-

Schoritz auf Rügen, Professor der Ge-

schichte in Greifswald, während der

Freiheitskriege patriotischer Schrift-

steller; Professor in Bonn; durch seine

Schrift »Von dem Wort und dem Kirchen-

liede« 1819 Anreger der Gesangbuch-

reform nach der Aufklärung; 1848 Abge-

ordneter der Nationalversammlung in

Frankfurt; gest. 1860 in Bonn.

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Die katholische Pfarrkirche Sankt Stephan in Mainz wurde 990 von Erzbischof Willigis, der auch den Mainzer Dom erbaut hatte, auf der höchsten Erhebung der Stadt gegründet, höchstwahrscheinlich im Auftrag der Kaiserwitwe Theophanu. Willigis wollte mit ihr die Gebetsstätte des Reiches schaffen. In der Kirche war ursprünglich ein Stift untergebracht. Der Propst des Stiftes verwaltete eines der Archidiakonate (mittelalterliche Organisationseinheit, ähnlich den heutigen Dekanaten) des Erzbistums.

Von 1462 bis 1499 wurde der Kreuzgang an die Südseite angefügt. In der Barockzeit wurde St. Stephan entsprechend ausgestattet. 1857 explodierte jedoch ein nahegelegener Pulverturm (Mainz war im 19. Jahrhundert Bundesfestung), wodurch die barocke Ausstattung der Kirche wieder verloren ging. Im Zweiten Weltkrieg wurde St. Stephan schwer beschädigt. Insbesondere der große Westturm musste danach in einem komplizierten Verfahren restauriert werden. Nicht wiederhergestellt wurden jedoch die Gewölbe von Langhaus und Chor, die nun durch eine flache Holzdecke ersetzt sind.

In seiner heutigen Form ist St. Stephan also eine dreischiffige gotische Hallenkirche mit Chören im Osten und Westen sowie mit einem großen achteckigen Glockenturm über dem Westchor.

Einzigartig in Deutschland sind die Chorfenster der Stephanskirche, die ab 1978 von Marc Chagall gestaltet wurden. Bis zu seinem Tod 1985 schuf Chagall insgesamt neun Fenster, die in ihren verschiedenen leuchtenden Blautönen biblische Gestalten darstellen. Chagall wollte sein Werk als Beitrag zur jüdisch-deutschen Aussöhnung verstanden wissen. St. Stephan wählte er wegen seiner Freundschaft zum damaligen Pfarrer von St. Stephan, Monsignore Klaus Mayer. Nach seinem Tod wurde die Arbeit an den restlichen Fenstern von einigen seiner Schüler fortgesetzt.

Die Gotik ist eine Stilepoche der europäischen Kunst des Mittelalters. Sie entstand um 1140 in der Île-de-France (Gegend um Paris) und währte nördlich der Alpen bis etwa 1500. Der zuvor vorherrschende Bau- und Kunststil ist als Romanik, der nachfolgende als Renaissance bekannt. Der gotische Stil ist nur in der Architektur genau abzugrenzen, während dies auf den Gebieten der Plastik und Malerei nicht in gleicher Klarheit möglich ist.

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The Collegiate Church of St. Stephan, known in German as St. Stephan zu Mainz, is a Gothic hall collegiate church located in the German city of Mainz.

St. Stephan zu Mainz was originally built in 990 at the order of Archbishop Willigis, who also initiated the building of Mainz Cathedral. The church was founded on top of the highest hill in the town, most likely on behalf of Theophanu, the widow of Otto II, Holy Roman Emperor. Willigis intended the church to be a site of prayer for the Empire.

The provost of the Collegiate Church administered one of the archdiaconates (a medieval organizational form similar to today's diaconates) of the Archbishopric of Mainz.

The Chagall quire windows in St. Stephan are unique in Germany. Between 1978 and his death in 1985, Russian artist Marc Chagall created nine stained-glass windows of scriptural figures in luminous blue. Chagall intended his work to be a contribution to Jewish-German reconciliation. He chose St. Stephan due to his friendship with Monsignor Klaus Mayer, who was then the presiding priest of St. Stephan. Chagall's work has been continued since his death by his pupil Charles Marq and by others.

Gothic architecture is a style of architecture, particularly associated with cathedrals and other churches, which flourished in Europe during the high and late medieval period. Beginning in twelfth century France, it was known as "the French Style" (Opus Francigenum) during the period, with the term Gothic first appearing in the Reformation era as a stylistic insult.

It was succeeded by Renaissance architecture beginning in Florence in the fifteenth century.

A series of Gothic revivals began in mid-eighteenth century England, spread through nineteenth century Europe and continued, largely for ecclesiastical and university structures, into the twentieth century.

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Uploaded on March 5, 2007
Taken on March 3, 2007